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Liquiditätsplanung

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Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Liquiditätsplanung?

Liquide, also flüssige, Mittel sind Teile des Gesamtvermögens, die entweder direkt zur Verfügung stehen oder aber zeitnah in Geld verwandelt werden können. In der Bilanz tauchen liquide Mittel auf der Seite der Aktiva auf.

Ist ein Unternehmen liquide, dann gilt es als zahlungsfähig. Ist das nicht mehr gegeben, spricht man von einer Zahlungsunfähigkeit und die Insolvenz droht. Um genau das zu verhindern, ist die Liquiditätsplanung von großer Bedeutung. Sie wird beispielsweise von größeren Investitionen oder Betriebserweiterungen beeinflusst, aber auch die Zahlungsziele von Lieferanten oder Steuerzahlungen nehmen Einfluss auf die liquiden Mittel.

Warum ist eine Liquiditätsplanung wichtig?

Die Liquiditätsplanung bildet die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens und überwacht in Echtzeit sowohl den Barbestand als auch die Ein- und Auszahlungen. Der Begriff der Echtzeit ist nur eingeschränkt gültig, da die Daten zur Planung der Zahlungsfähigkeit nicht immer vollständig aktuell vorliegen. Ein lückenloser und fehlerfreier Liquiditätsplan spiegelt den Cashflow wider, der mit einer Kapitalflussrechnung Aufschluss darüber gibt, ob eine Zahlungsunfähigkeit droht.

Auch externe Geldgeber wie Banken oder Investoren interessieren sich für die Liquiditätsplanung, die als Teil der Finanzplanung von relevanter Bedeutung für ihre Entscheidungen ist. Trotzdem ist zu beachten, dass eine Liquiditätsplanung eine Vorhersage der zukünftigen Entwicklung von liquiden Mitteln darstellt. Nur durch die regelmäßige Gegenüberstellung von Ist- und Soll-Zustand erhält man den Überblick und kann bei Bedarf entsprechend gegensteuern.

Wer die Liquiditätsplanung ernst nimmt, bekommt wichtige Erkenntnisse und kann Versäumnisse oder Missstände erkennen und ihnen entgegenwirken. Probleme mit der Liquidität können auf eine Vielzahl von unternehmensinternen Problemen hinweisen, eines davon ist die falsche Berechnung des Zeitraums von Auftragserteilung bis Zahlungseingang.

In zahlreichen Unternehmen liegen große Mengen an Daten in digitaler Form vor, die jedoch nicht über eine einzelne Schnittstelle aufgerufen werden können. Das liegt an den unterschiedlichen Formaten und Strukturen, mit denen die Daten eingehen. Durch Big Data können die Betriebe die Datenmengen einheitlich verarbeiten, speichern und analysieren und so interne Prozesse in Buchhaltung, Verwaltung, Marketing und Produktion optimieren. Das sorgt für einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz und steigert Umsatz und Gewinn.
Ursachen für Liquiditätsprobleme

Liquiditätsengpässe deuten nicht nur auf die fehlende Liquiditätsplanung hin, sondern auch auf strukturelle Probleme im Unternehmen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Szenarien:

  • Einnahmen liegen dauerhaft unter der Planung
  • Hohe Einmalausgaben führen zum Engpass
  • Mangelhaftes Forderungsmanagement
  • Fehlerhafte Kalkulationen bei Fahrt- und Materialkosten
  • Häufige Vorleistungen
  • Verzicht auf Bonitätsprüfungen bei Neukunden
  • Mehraufwände durch unvorhersehbare Anforderungen
  • Zu späte Rechnungsstellung
Was gehört in den Liquiditätsplan?

Der Liquiditätsplan beginnt in der Regel mit dem Anfangsbestand aller liquiden Mittel im Unternehmen. Dazu gehören zunächst die Bank- und Kassenbestände, danach die Zahlungsein- und -ausgänge.

Je nach Situation des Unternehmens kann sich der feste Zeitrahmen, auf den sich der Liquiditätsplan beziehen muss, eine Periode, ein einzelner Tag, eine Woche, einen Monat oder ein Jahr umfassen. Bei hohen Tagesumsätzen empfiehlt sich die tägliche oder wöchentliche Planung, bei kleinen Unternehmen oder Selbständigen reicht meist die monatliche Planung aus.

Die verfügbaren Mittel eines Unternehmens ergeben sich aus dem Anfangsbestand liquider Mittel und der Einzahlungen einer Periode. Davon werden die Auszahlungen der Periode abgezogen und am Ende steht der Endbestand an liquiden Mitteln.

Was sind Liquiditätskennzahlen?

Um die kurzfristige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten, werden die Liquiditätsgrade 1 bis 3 herangezogen. Sie dienen als Indikator, ob ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Die Kennzahlen dienen als Frühwarnsysteme und geben an, wie leicht Vermögenswerte in Geld umgewandelt werden können.

Liquiditätsgrad 1 wird auch als Barliquidität bezeichnet und mit Liq I abgekürzt. Hier geht es um liquide Mittel wie Bank- und Kassenguthaben sowie Schecks. Die auch als Cash Ratio bekannte Kennzahl ist allerdings nur bedingt für die Liquiditätsentwicklung geeignet, denn häufig haben vertragliche Verpflichtungen noch keine Abbildung in der Bilanz gefunden. Die Ergebnisse sind also nicht ganz aktuell. Beträgt der Liq I genau 100 %, dann ist eine vollständige Deckung gegeben. Das bedeutet, das Unternehmen kann alle kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und umgehend begleichen.

Als Ergebnis aus dem Verhältnis von liquiden Mitteln und kurzfristigen Verbindlichkeiten wird nur ein Stichtag in der Betrachtung abgedeckt. Ein Wert über 100 % klingt zunächst gut, ist allerdings nicht ideal. Hier wäre der Bereich von 10 bis 30 % empfehlenswert, da genügend Kapitalpuffer für mittelfristige Verbindlichkeiten vorhanden sein sollte. Bei kurzfristigen Verbindlichkeiten handelt es sich um solche, die eine Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr aufweisen.

Eine hohe Barliquidität bedeutet, dass die liquiden Mittel nicht für Investitionen zur Verfügung stehen und das steht gegebenenfalls der Rentabilität entgegen. Wichtig ist zu beachten, dass sich die stichtagsbezogene Kennziffer kurzfristig durch Zahlungsaktivitäten innerhalb weniger Tage gravierend verändern kann. Große Schwankungen im Vergleich der Kennzahl über mehrere Jahre weisen auf eine fehlende Liquiditätsplanung hin.

Die Berechnung sieht wie folgt aus:

Liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100 = Liquiditätsgrad 1

Liquiditätsgrad 2 wird auch als Einzugsliquidität oder Quick Ratio bezeichnet und schließt zur Berechnung neben den liquiden Mitteln auch den Wertpapierbestand sowie die kurzfristigen Forderungen ein. Bei den kurzfristigen Forderungen geht es in der Regel um Mietzahlungen oder Forderungen aus Lieferungen. Den Wertpapierbestand umfassen unter anderem Aktien, Anleihen oder sonstige Zertifikate im Besitz des Unternehmens.

Die Einzugsliquidität, abgekürzt mit Liq II, ist frei vom Konflikt der mangelnden Rentabilität, denn die Forderungen zählen nicht zum ungenutzten Geldvermögen. Bei dieser Kennzahl liegt der Richtwert etwa bei 100 %. Denn dann können Unternehmen ihre kompletten kurzfristigen Verbindlichkeiten über Forderungen und liquide Mittel selbst decken. Lediglich das Risiko von Forderungsausfällen könnte Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Liegt die Liquidität unter 100 %, kann das ein Hinweis auf eine mangelnde Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sein.

Der Quick Ratio wird wie folgt berechnet:

Liquide Mittel + kurzfristige Verbindlichkeiten + Wertpapiere /

kurzfristige Verbindlichkeiten * 100 = Liquiditätsgrad 2

Liquiditätsgrad 3 bezieht sich auf Güter, die zwar einen konkreten Wert haben, aber erst noch verkauft werden müssen, um sie zu Geld zu machen. Diese liquiden Mittel werden häufig als Liquiditätsreserven bezeichnet und zu ihnen zählen Waren, Rohstoffe, Maschine und Immobilien. Die auch als umsatzbedingte Liquidität bezeichnete Berechnung sollte bei mindestens 120 % liegen. Manche Experten empfehlen auch einen Wert von mindestens 200 %.

Werte darüber deuten darauf hin, dass wahrscheinlich zu viel Kapital im Lager gebunden ist. Liegt der Wert darunter, könnte es Probleme im Vertrieb oder bei der Preisgestaltung geben. Die Kombination der liquiden Mittel mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten und den Vorräten wird auch als Umlaufvermögen bezeichnet. Ungünstige Kennzahlen aus der Liquidität 3. Grades bedeuten im Ergebnis, dass das Unternehmen gerade einmal kurzfristige Verbindlichkeiten abdecken kann.

Die Current Ration, mit Liq III abgekürzt, lässt sich so berechnen:

Liquide Mittel + kurzfristige Verbindlichkeiten + Vorräte /

kurzfristige Verbindlichkeiten * 100 = Liquiditätsgrad 3

Vorteile der Liquiditätsplanung
  • Permanente, aktuelle Überwachung der Liquidität
  • In Krisenzeiten hilft die wochengenaue Liquiditätsplanung
  • Frühzeitige Erkennung von möglichen Liquiditätsengpässen
  • Optimierung von Liquiditätsreserven
  • Erleichterte Zielbildung und Steuerung
  • Verringerung des Insolvenzrisikos
Nachteile der Liquiditätsplanung
  • Diskrepanz zwischen Liquiditäts- und Ergebnisplanung durch zeitliche Lücken
  • Durch Betrachtung zukünftiger Perioden keine genauen Voraussagen möglich
  • Planung berücksichtigt keine Reservefristen durch Zahlungsfristen von Kunden
  • Umlaufvermögen und Verbindlichkeiten unterliegen starken Schwankungen
Liquidität braucht Management

Liquiditätskennzahlen helfen bei der Optimierung der Finanzierungsstruktur und bieten einen umfassenden Blick auf die zukünftige finanzielle Unternehmensentwicklung. Die Liquiditätsplanung lässt Finanzierungslücken frühzeitig erkennen und erleichtert die Definition von Handlungsempfehlungen. Unternehmen können rechtzeitig neues Kapital beschaffen und die Liquidität mit geeigneten Maßnahmen erhöhen.

Mit einer rollierenden Liquiditätsplanung, bei der die Daten fortlaufend bis zur nächsten Planungsperiode aktualisiert werden, bleibt der Erkenntnisstand stets aktuell. Der genaue Überblick über die Liquidität sorgt in der Regel auch für eine gute Bonität bei Banken und Geschäftspartner.

Die gezielte Liquiditätssteuerung schafft die Voraussetzungen, damit Unternehmen langfristig profitabel und zukunftsorientiert bleiben und für jede wirtschaftliche Lage gerüstet sind.

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