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Digitalisierung

Die MDIS Wissensdatenbank

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter der Digitalisierung?

Die Gesellschaft und die Wirtschaft wandeln sich unter dem Einfluss neuer Technologien, digitaler Methoden und intelligenter Analysemodelle. Die Digitalisierung bringt stufenweise neue Prozesse in Betriebe und verändert Produktionsmethoden nachhaltig. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen jetzt Mehrwerte, die sich zur Steigerung der Effizienz nutzen lassen.

Während in Produktionsbetrieben die Automation bereits zu 97 % erfolgt ist, nutzt die Industrie, wie andere Branchen auch, die Digitalisierung, um innerhalb der verbleibenden 3 % minimale Zugewinne zu erreichen, die sie vom Wettbewerb differenzieren. Die Digitalisierung geht einher mit der veränderten Kultur der Gesellschaft, bei der das digitale Medium im Zentrum des Wirkens steht. Ob Kommunikation, öffentliche Verwaltung, Medien, Nachhaltigkeit oder Konsum, der digitale Wandel hinterlässt überall seine Spuren.

Was ist der digitale Reifegrad eines Unternehmens?

Im Rahmen der Digitalisierung ist es für Unternehmen wichtig, zu wissen, wie ihr Ist-Zustand ist. Nur so kann der aktuelle Bedarf ermittelt werden und eine Planung für die digitale Transformation erfolgen. Der Digitalisierungsgrad oder digitale Reifegrad eines Unternehmens gibt Auskunft darüber, wie weit der Fortschritt bei der digitalen Transformation bereits erfolgt ist und wo welche Rahmenbedingungen vorliegen.

Mit dem Reifegrad lässt sich anschließend die Bedarfsplanung erstellen und in einen zeitlichen Rahmen einbetten. Als Orientierung kann der digitale Reifegrad Unternehmen in die Lage versetzen, Optimierungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und Innovationen anzuregen. Er hilft außerdem bei der finanziellen Planung möglicher Investitionen. Als Instrument zur systematischen Analyse von Prozessen, Strukturen, Fähigkeiten und Rahmenbedingungen unterstützt der Digitalisierungsgrad Unternehmen jeder Branche und Größe.

Was sind die Vorteile der Digitalisierung?

Nicht jedes Digitalisierungsprojekt erzielt einen direkten Nutzen, manch Vorteil zeigt sich erst in den nächsten Jahren. Aber in einer digitalisierten Welt zählen Effektivität und Effizienz mehr denn je. Durch ihren transformativen Charakter hat die Digitalisierung Vorteile bei der Interaktion mit Kunden sowie Auswirkungen auf die unternehmerische Innovationskraft, die Produktivität und das Unternehmenswachstum.

Das Erbringen von Wertschöpfung gilt als zentraler Aspekt der Digitalisierung, die weitere Vorteile mit sich bringt.

  • Besserer Austausch zwischen Marktteilnehmern, Partnern sowie Unternehmen und ihren Kunden.
  • Anhebung des Standards und Anspruchs an Prozessdokumentationen
  • Basis der Vernetzung und der Industrie 4.0
  • Entwicklung neuer produktiver Geschäftsmodelle
  • Strukturierung kleinteiliger Produktivität
  • Ermöglicht hohes Maß an Kooperationen und Zusammenarbeit
  • Erfüllt die gesteigerten Erwartungen und Wünsche der Konsumenten
  • Macht einzeln angepasste Produkte zur Regel
  • Lässt effektive Produktionsmöglichkeiten neuer Konsumgüter entstehen
  • Gewährleistet Kommunikation und Information aller Beteiligten in Echtzeit
Was sind Beispiele für Digitalisierung?

Die Digitalisierung begleitet uns immer mehr in unserem Alltag. Nicht nur privat, wenn wir technische Geräte über ein Smarthome-System bedienen oder mit dem Handy an der Kasse beim Einkaufen bezahlen, sondern auch in der Arbeitswelt. Durch die Digitalisierung sollen aufwändige und zeitintensive Prozesse für alle Mitarbeitenden eines Unternehmens vereinfacht werden. Nicht nur in Bezug auf Datenzugriff, sondern auch in ihrem Ablauf selbst.

Ein Beispiel hierfür wäre die digitale Buchhaltung. Mit ihrer Hilfe können zukünftig Stapel an Papierordnern durch digitale Belege ersetzt werden und anhand eines Analyse-Tools (z.B. Kennzahlen-Analyse) umgehend ausgewertet werden. Teilweise können Buchungen, durch die Übertragung in das digitale Buchhaltungssystem, auch automatisiert ablaufen. Um bei der Zeiteffizienz zu bleiben und sich das Scannen der Belege zu sparen, stellen heute immer mehr Unternehmen Rechnungen und Belege rein digital (z.B. als PDF-Datei) zur Verfügung. Auch die Datensicherheit und Transparenz bilden einen großen Vorteil im Bereich Buchhaltung, da Ungereimtheiten leichter von der Software erkannt werden können. Zudem entsteht die Möglichkeit, dank einer Cloud-basierten Datenarchivierung ortsunabhängig zu arbeiten.

Ein weiteres Beispiel ist die digitale Warenwirtschaft. Der stationäre Handel baut immer mehr um die Ergänzung eines Online-Shops aus und benötigt für diesen Schritt Richtung Digitalisierung ein digitales Warenwirtschaftssystem. In diesem Cloud-basierten ERP-System sind alle Produkte vorhanden, die im Online-Shop angeboten werden. In Echtzeit kann auf verfügbare Lagerbestände, den Transitbestand, Nachbestellmengen und Lagerhaltungskosten zugegriffen werden. Vertriebsprozesse können hier effizient verwaltet werden, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern und gleichzeitig den Gewinn zu maximieren. Die digitale Warenwirtschaft bietet zudem die Möglichkeit, detaillierte Artikel- und Preisinformationen zu hinterlegen. Das System kann auch mit der Produktverwaltung im Lager für mehr Übersicht sorgen und Produkten über mehrere Lager genaue Plätze zuweisen und bei fehlendem Bestand Nachschubaufträge ordern. Viele dieser Prozesse können automatisiert ablaufen und ersparen somit zeitintensive Bestell-, Abruf- und Lieferabläufe.

Der digitale Wandel betrifft auch den Bereich Marketing und Vertrieb im Unternehmen. Hier wird ein integriertes CRM (Customer-Relationship-Management)-System eingesetzt, dass sowohl die Produktivität im Vertrieb, Marketing und Service, als auch die Kundenbindung steigern soll. CRM-Systeme erfassen softwarebasiert entlang der Kundenreise (vom Lead bis zum Kaufabschluss) alle wichtigen Informationen und die damit einhergehenden Aktivitäten und stellen sie auf einer zentralen Plattform für alle Mitarbeiter eines Unternehmens zur Verfügung. Ohne digitale Unterstützung durch das CRM-System könnten Unternehmen diese Massendaten weder übersichtlich anzeigen, noch genau auswerten. Zudem könnten, anders als in einem integrierten CRM-System, wichtige Daten, durch z.B. Mitarbeiter-Fluktuation verloren gehen.
Eine Übersicht der genauen Kundeninformationen bietet die Möglichkeit Analysen durchzuführen, um somit den Kunden bestmöglich beraten zu können. Ebenso können in einem CRM-System Umfragen und Bewertungen analysiert werden und somit Prozesse angepasst und verbessert werden.
Zusätzlich zur bisherigen Funktionalität sollen auch Modelle der Künstlichen Intelligenz zur Analyse und Optimierung von Kundenbeziehungen in den Fokus eines CRM-Systems rücken. Dank dieses Systems können Unternehmen noch besser auf die Kunden eingehen und sich somit einen klaren Vorteil im Wettbewerbskampf gegenüber anderen Unternehmen verschaffen.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz gehören zusammen

Künstliche Intelligenz gilt als zentraler Bestandteil der Digitalisierung, denn die Technologie beschleunigt die weitgehende Automatisierung wichtiger Elemente und ergänzt die Transformation mit mathematischen Algorithmen. Diese wirken sich auf den Umsatz aus, wenn die Technologie richtig eingesetzt wird. KI-basierte Lösungen liefern Entscheidungsgrundlagen und automatisieren Arbeitsabläufe.

Durch die Analyse historischer Daten und der Verarbeitung neugewonnener Informationen können Unternehmen Schwachstellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufdecken, Potenziale ausschöpfen und Trends sowie Veränderungen am Markt erkennen.

Intelligente Systeme finden sich aber auch im Bereich der vorausschauenden Wartung, der intelligenten Robotik oder der Bilderkennung. Die selbstlernenden Maschinen lösen konkrete Probleme, oder neuronale Netze analysieren riesige Datenmengen, um erlernte Muster nachzuahmen.

Was versteht man unter Digitalisierung der Arbeitswelt?

Neue Geschäftsmodelle entstehen und Wettbewerbsstrukturen verändern sich, die Arbeitswelt als Ganzes sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Bei der Digitalisierung wandeln sich nicht nur Arbeitsinhalte, sondern auch die Organisation von Produktions- und Arbeitsprozessen. Technologische und gesellschaftliche Trends wie der wahrnehmbare Wertewandel fördern die Transformation der Arbeitswelt.

Die zukünftige Arbeitsgesellschaft ist digital gestaltet und Konzepte der betrieblichen Lernräume, wie in durch die Bundesregierung geförderte Zukunftszentren, haben Einfluss auf die Art und Weise, wie sich Menschen für das Berufsleben qualifizieren und im Laufe ihrer beruflichen Entwicklung engagieren. Die Teilhabe der Menschen in digitalen Arbeitswelten macht Unternehmen widerstandsfähiger und somit belastbarer in Krisenzeiten.

Daten führen dazu, dass sich unter anderem die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt positiv verändert. Orts- und zeitflexibles Arbeiten hat sich bereits bewährt und wird auch in Zukunft zu den grundlegenden Ansprüchen von Mitarbeitern gehören. Mitbestimmung und Tarifautonomie sowie andere Faktoren für die Arbeitsbeziehungen nehmen ebenfalls an den digitalen, betrieblichen Transformationsprozessen teil.

Ohne Digitalisierung geht es nicht!

Die Digitalisierung eröffnet ungeahnte Perspektiven und sorgt dafür, dass digitalisierte Unternehmen den konventionell agierenden Unternehmen einen Schritt voraus sind. Die digitale Wirtschaft spricht einen größeren Kundenkreis an und versetzt Unternehmen in die Lage, sofort auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Digitale Technologien erlauben tiefgehende Analysen, die im Dashboard von ERP-Systemen oder anderer Software visualisiert und damit leicht verständlich aufgearbeitet werden.

Mit den Ergebnissen entstehen völlig neue Kennzahlen und diese lassen sich in Unternehmensstrategien integrieren. Durch die neuen Auswertungsmöglichkeiten verändert sich auch das Marketing, das jetzt eine viel größere, aber auch deutlich jüngere Zielgruppe anspricht. Alle Unternehmensbereiche profitieren durch die Digitalisierung von einem großen Effizienzgewissen, denn Ergebnisse lassen sich innerhalb von Sekunden transferieren.

Mit der digitalen Transformation ist kontinuierliches Unternehmenswachstum möglich und das sichert zukünftigen Erfolg sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze ab.

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